U-17 Männer: WM 2023 findet ohne die Schweiz statt

30.05.2023 17:09

U-17 Männer: WM 2023 findet ohne die Schweiz statt

Die Schweizer U-17-Männer haben in ihrem letzten Spiel an der EM in Ungarn den ganz grossen Coup verpasst. Das Team von Sascha Stauch unterlag im Playoff-Spiel in Budaörs den Engländern 2:4, womit die WM-Endrunde vom 10. November bis 2. Dezember ohne Schweiz stattfinden wird.

Die entscheidende Phase war jene zwischen der 67. und 76. Minute, als England aus einem 1:2 ein 4:2 machte. Auf diesen Rückstand und -schlag vermochte die Schweiz trotz grosser Anstrengungen nicht mehr reagieren. Die Treffer zum 2:2 und 2:3 fielen innert 85 Sekunden und nach dem gleichen Muster (Angriffe über die linke Seite).

Wie schon im verlorenen Penaltyschiessen des Viertelfinals gegen Deutschland fiel die Niederlage aus Schweizer Sicht unglücklich aus. Denn der Matchplan ging lange auf. «Wir wussten, dass Englands Spiel Wellenbewegungen aufweist. Unser Ziel war es darum, in ihren Schwächephasen zuzuschlagen. Das ist uns vor und nach der Pause gelungen», sagte Trainer Stauch, um anzufügen: «Leider nach dem Rückstand aber auch den Engländern.»

Einen herrlichen Angriff in der Nachspielzeit der ersten Hälfte schloss Elio Rufener mit seinem ersten Tor im U-17-Nationalteam zum 1:1 ab, in der 52. Minute zirkelte Captain Demir Xhemalija einen Hands-Freistoss von der Strafraumgrenze aus unhaltbar ins Netz. Kurz darauf hatte Winsley Boteli die grosse Chance, auf 3:1 zu stellen, wodurch die Partie womöglich entschieden gewesen wäre. Stattdessen schlugen die Engländer auf effiziente Weise zu und stellten innert neun Minuten das Skore komplett auf den Kopf.

«Trotz immer schwerer werdenden Beinen hat die Mannschaft alles unternommen, sich nochmals zurückzukämpfen. Das zeigt die intakte Mentalität des Teams. Es gab sich nie auf. Leider sind wir erneut nicht für den grossen Aufwand belohnt worden, den wir betrieben haben. Letztlich haben uns die Engländer mit ihrer individuellen Qualität bezwungen, was das Verpassen der WM für uns umso härter erscheinen lässt.»

Mit den Leistungen zeigte sich Stauch zufrieden. « Vor Turnierbeginn hatten wir nie gegen ein grosses Team gewonnen, nun blieben wir bis und mit Viertelfinal ungeschlagen. Ich bin stolz darauf, was diese Mannschaft trotz wenig Kredit erreicht und welche Fortschritte sie gemacht hat. Sie hat sich mit den Schweizer Werten identifiziert, hat Solidarität, Freude, Teamgeist und Respekt gezeigt – und sich Respekt verschafft.»

► Telegramm: England – Schweiz 4:2 (1:1)

SFV / Bild: uefa.com