03.11.2021 07:23
Spitzentreffen der Schweizer Trainer im Haus des Weltfussballs
Am Montag lud der Schweizerische Fussballverband (SFV) seine Top-Trainer zur jährlichen Tagung ein, welche im 2-Jahres-Rhythmus durchgeführt wird. Das Spitzentreffen der Schweizer Trainer mit der UEFA Pro Lizenz fand erstmals im Haus des Weltfussballs am FIFA-Hauptsitz in Zürich statt.
134 Schweizer Trainer, welche beim SFV die Lizenz als Profitrainer erworben haben und in der Schweiz oder in anderen Ländern als Trainer oder Sportchef tätig sind, tauschten sich über die neusten Entwicklungen und Tendenzen im Fussball sowie über Trainingslehren und Spielformen aus.
Leiter und Organisator der Tagung ist Reto Gertschen, der Verantwortliche für die Trainerausbildung beim Schweizerischen Fussballverband. „Es ist eine Vorgabe der UEFA, dass wir unsere Trainer regelmässig weiterbilden. Wir versuchen, ihnen ein niveaukonformes Programm zu bieten, von dem sie für ihre anspruchsvolle Arbeit profitieren können“, so Gertschen.
Dabei stand in diesem Jahr die Talentförderung im Vordergrund. FIFA und SFV präsentierten ihre Pläne für eine gezieltere und effizientere Talentsichtung und Ausbildung, bis hin zum internationalen Durchbruch. Seitens SFV erläuterte Talentmanager Luca Fiorina die Strategie.
An der Tagung nahmen mehrere Nationaltrainer teil. Mit Murat Yakin (Schweiz), Hansi Flick (Deutschland) und Thomas Häberli (Estland) waren drei aktuelle Nationaltrainer zu Gast, und mit ihnen auch der ehemalige Schweizer Nati-Coach Vladimir Petkovic. Flick und Yakin debattierten zusammen mit Arsène Wenger, dem Direktor für globale Fussballförderung der FIFA, über die Anforderungen im Spiel der Zukunft.
Der Schweizer Nationaltrainer zog nach dem Weiterbildungstag ein sehr positives Fazit. “Es ist für uns alle etwas Besonderes, dass wir eine solche Tagung im Haus des Weltfussballs durchführen können. Wir haben sehr viele tolle Trainer in der Schweiz und ein solcher Austausch bringt uns alle nochmals weiter“, so Murat Yakin.
Auch der deutsche Nationaltrainer Hansi Flick lobt den grenzüberschreitenden Austausch. „Ich bin sehr angetan und sehe und weiss, dass der Schweizerische Fussballverband sehr gute Arbeit leistet, in der Trainerausbildung. Die Schweiz ist als kleines Land in vielen Bereichen der Trainingslehre Vorreiter und bringt immer wieder neue Ideen, die man sich gerne anguckt. Von daher ist es wertvoll, dass man sich gegenseitig austauscht und sich so im Detail noch verbessern kann.“
Zum Thema „Entscheidungen, Denken „Out of the Box“ präsentierte Samuel Anthamatten einer der besten Freeskier der Welt und gefragter Bergführer aus Zermatt, eindrückliche Bilder und Videos seiner waghalsigen Abfahrten in den Bergen. Wie im Fussball hat auch für Anthamatten eine sehr gute Vorbereitung und Planung oberste Priorität. Weitere Parallelen: Während seinen Runs braucht es Orientierung, schnelle Entscheidungen und den Mut, sich aus der Komfortzone heraus zu bewegen.
Kursleiter Reto Gertschen präsentierte einen kurzen Rückblick auf die EURO 2020 aus der Sicht der Defensive. Seine vertiefte Analyse zielte auf die defensive Kompaktheit der Teams und deren Verhalten ab. Ein wichtiger Bestandteil im Fussball sind 1-gegen-1-Situationen. Der Input dieser Analyse zielte auf mögliche Lösungen für die defensiven Spieler ab.
Abgerundet wurde der Tag mit der Analyse der EURO 2020 aus der Sicht der Goalies. Patrick Foletti als Verantwortlicher der Torhüter-Ausbildung beim SFV zeigte spannende Statistiken im Zusammenhang mit der Torhüter-Spielphilosophie des SFV. Hauptbotschaft an die Trainer war die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen dem Torhüter und den Verteidigern im defensiven Verhalten.
Gertschen zog ein sehr positives Fazit: «Insgesamt kann von einem sehr gelungenen Anlass gesprochen werden. Die Organisation, die Zusammenarbeit und die Durchführung mit dem Gastgeber waren hervorragend. Die anwesenden Trainer konnten von den kompetenten Referenten und Rednern profitieren und einiges mitnehmen.»
(SFV)