Rücktritt von Alain Bieri per Ende 2022

18.10.2022 14:00

Rücktritt von Alain Bieri per Ende 2022

Alain Bieri bestreitet im November sein letztes Spiel als Schiedsrichter. Der 43-jährige Berner hat sich dazu entschieden, seine Karriere per Ende Jahr zu beenden und als aktiver Referee für sämtliche Ligen zurückzutreten. Bieri blickt auf 15 Jahre in der Super League zurück.

Bieris Entscheid war wohl überlegt und sauber kommuniziert. Im Sinne der Transparenz hatte der Berner Betriebswirt seine Vorgesetzten im Schweizerischen Fussballverband bereits Ende Mai darüber informiert, seine Pfeife per Ende 2022 an den Nagel hängen zu wollen. Sein letzter Einsatz in der Super League ist am Wochenende vom 12./13. November geplant, sein letztes Spiel als Schiedsrichter folgt am letzten Vorrunden-Spieltag der Challenge League. «Seit ich als 24-jähriger in die 1. Liga aufgestiegen bin, hat der Fussball den Takt vorgegeben. Nach 20 Jahren wird sich das nun ändern, darauf freut sich nicht nur mein Umfeld, sondern auch ich freue mich auf mehr Freizeit und Planbarkeit», so Bieri.

Dani Wermelinger, der Chef Spitzenschiedsrichter im SFV, bedauert den Entscheid: «Mit Alain Bieri verlieren wir den dienstältesten Schiedsrichter in der Swiss Football League und damit auch viel Routine auf und neben dem Platz. Wir freuen uns, dass er uns als Schiedsrichter-Coach in der SFL erhalten bleibt.» Für Bieri endet eine lange Zeit als Schiedsrichter. Im August 1995 leitete er sein erstes Spiel, 2006 wurde er ins SFL-Kader aufgenommen. Es folgte die Rekordzahl von über 230 Einsätzen in der Super League, über 125 in der Challenge League und in diversen Funktionen (Schiedsrichter, vierter Offizieller oder Torrichter) weit über 100 Einsätze im Ausland.

Zu den Highlights gehörten die Leitung des Schweizer Cupfinals 2016 zwischen dem FC Lugano und dem FC Zürich oder die Tatsache, mit der Leitung des Frauen-Cupfinals 2022 zwischen dem FC Zürich und dem Grasshopper Club Zürich als erster Schweizer Referee die Endspiele bei beiden Geschlechtern gepfiffen haben zu dürfen. Auf internationalem Parkett zählt er das Länderspiel Frankreich - Spanien im ausverkauften Stade de France in Paris 2014 und das Europa-League-Gruppenspiel zwischen Rapid Wien und Spartak Moskau 2018 zu den Höhepunkten. Dazu kam Bieri im Rahmen von Austauschprogrammen in den höchsten Ligen von Frankreich, Österreich, Katar oder Saudi-Arabien zum Einsatz.

«Wer sich fast 15 Jahre in der höchsten Liga behauptet, hat bestimmt viel richtig gemacht. Selbstverständlich sind mir in diesen vielen Spielen auch Fehler passiert, einige davon ärgern mich bis heute. Andererseits ist es so, dass nur die Menschen keine Fehler machen, die keine Verantwortung übernehmen», blickt Bieri auf aufregende Zeiten zurück.

SFV