AXA Women’s Cup: Gelingt Ostermundigen die nächste Sensation?

  • 15.02.2024

Der Cup schreibt grossartige Geschichten. Eine davon ist in dieser AXA Women’s Cup-Saison diejenige des unterklassigen FC Ostermundigen. Der Tabellenvierte der 1. Liga Gruppe 1 steht nach Siegen gegen Sion (NLB, 2:1), Rapperswil-Jona (AWSL, 5:3 n.E.) und Schwarz-Weiss (2.L, 1:0) als Überraschungsteam in den Cup-Viertelfinals vom Samstag, 17. Februar 2024.

Gegen Super-Ligist Luzern will das Team von Coach Sandro Raso dem Berner Cup-Märchen ein weiteres Kapitel hinzufügen. «Wir spüren die Vorfreude im Team und im Club und sind sehr zuversichtlich.» Die Bernerinnen, die von einem Halbfinal gegen das grosse YB Frauen träumen, haben für einen weiteren Überraschungserfolg vor Weihnachten länger als gewöhnlich trainiert und den Trainingsbetrieb im Januar früher als üblich wieder aufgenommen. «Luzern darf sicher nicht den besten Tag erwischen», gesteht Raso, gibt sich aber gleichzeitig kämpferisch: «Wir haben mit Athletiktraining im physischen Bereich hart gearbeitet und können dem Gegner das Leben schwer machen.»

Für die Luzernerinnen dürfte das Spiel, das um 19:00 Uhr angepfiffen wird, nicht nur des aufmüpfigen Berner Underdogs wegen kein Selbstläufer werden. Die Innerschweizerinnen müssen im Cup die 1:8-Klatsche vom vergangenen Wochenende gegen den FC Basel 1893 wegstecken. Mittelfeldspielerin Lia Kamber, die am Montag von Pia Sundhage erstmals fürs Schweizer A-Nationalteam aufgeboten wurde, sagt, man habe einzeln und im Kollektiv die Niederlage aufgearbeitet und es gelte nun, vorwärtszuschauen: «Wir müssen mit viel Selbstvertrauen und positiven Emotionen in den Viertelfinal gehen und zeigen, was wir können. Im Cup ist alles möglich. Ostermundigen ist sicher ein Glückslos für uns. Trotzdem wissen wir, dass wir sie nicht unterschätzen dürfen.» Ob das Nati-Aufgebot Kamber am Samstag zusätzlich beflügelt, wird sich zeigen. Die 17-Jährige hält den Ball jedenfalls gekonnt flach: «Das Nati-Aufgebot macht mich extrem stolz und glücklich, ändert aber nichts an meiner Einstellung zum Cup-Spiel. Ich werde dort, wie in jedem anderen Spiel auch, mein Bestes geben und mit vollem Fokus spielen.»

Doppelte Ladung Cup im Stade de la Fontenette

Die Westschweiz hofft im Cup auf Servette und Étoile Carouge. Die Titelverteidigerinnen aus Genf empfangen um 15:00 Uhr im Stade de la Fontenette in Carouge den FC St.Gallen 1879, der im Achtelfinal den FC Zürich ausgeschaltet hat. Eine anspruchsvolle Aufgabe für die «Grenats». Im selben Stadion versucht gleichentags auch der zweite verbliebene Underdog im Cup-Wettbewerb, Etoile Carouge FC, einen Coup zu landen. Der Nationalliga-B-Klub trifft um 20:00 Uhr auf die BSC YB Frauen.

Für Emotionen und Cup-Spektakel sorgt um 19:30 Uhr womöglich das Städteduell zwischen Basel und GC. Die Zürcherinnen spielen auswärts gegen ein formstarkes Basler Kollektiv und auch gegen die Statistik, die klar für die Baslerinnen spricht: Das Team von Kim Kulig stellt mit 41 Toren die beste Offensive der Liga. In der Tabelle liegt der FCB drei Plätze und 11 Punkte vor den GC Frauen und die letzten zwei Direktduelle in der Meisterschaft gingen ebenfalls an Rot-Blau (1:0, 3:2).

Die Viertelfinals im AXA Women’s Cup (Samstag, 17.02.2024)

Servette FCCF – FC St.Gallen 1879 (15:00 Uhr, Stade de la Fontenette, Carouge)
FC Ostermundigen (1.L) – FC Luzern (19:00 Uhr, Oberfeld, Ostermundigen)
FC Basel 1893 – Grasshopper Club Zürich (19:30 Uhr, Sportanlage St.Jakob, Basel)
Étolie Carouge FC (NLB) – BSC YB Frauen (20:00 Uhr, Stade de la Fontenette, Carouge)

AXA Women's Cup: Statistik/Resultate

Das Westschweizer Medium Proxifoot streamt die Spiele Servette FCCF – FC St.Gallen 1879 und Étoile Carouge FC – BSC YB Frauen live auf Youtube.

Die Halbfinals im AXA Women’s Cup werden am Dienstag, 20. Februar, um 11:30 Uhr. im Haus des Schweizer Fussballs in Muri ausgelost.

SFV / Fotos: Sandro Raso (Trainer, FC Ostermundigen), Lia Kamber (FC Luzern)

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